Kommatierung von Relativsätzen
Ausgabe 2025/1 | 29.05.2025
Nadine Marschner, Jonas Romstadt
Kommatierung von Relativsätzen
Linguistische und sprachdidaktische Aussagen zur Kommatierung von Relativsätzen sind oft widersprüchlich: Mal gelten entsprechende Strukturen als besonders einfach zu durchschauen, mal werden sie als besondere Lernhindernisse beschrieben. Der vorliegende Beitrag nimmt diese verschiedenen Einschätzungen auf und beschreibt korpusbasiert die tatsächliche Kommatierungspraxis von Abiturient*innen. Abgebildet wird ein Zeitraum von 100 Jahren. Es wird deutlich, dass sich öffnende und schließende Kommas bei Relativsätzen, je nach Anschluss und syntaktischem Kontext, in ihrer Kommatierungshäufigkeit unterscheiden. Insgesamt spricht das für eine Kommadidaktik, die stärker auf syntaktische Strukturen als auf vermeintliche Signaleinheiten fokussiert.